Vegas, Reno, San Fran, L.A. und zurück

USA - die Mietwagentour     Dianas Synopse

6. bis 18. September 2012
Karte
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und hier das originale Online-Reisetagebuch
(in umgekehrter chronologischer Reihenfolge)

die blau gerahmten Fotos sind per Mausklick zu vergrößern



der letzte Sonnenaufgang in Las Vegas

Für 12 Tage haben wir wirklich viel gesehen und erlebt.
Und als ich nach Hause kam, es kalt war und beim ersten Einkaufen Stollen und Weihnachtsmänner in den Regalen sah, kam es mir vor, als wäre es ein halbes Jahr gewesen.

Aber ... erstmal von vorn:

Der erste Eindruck:

Als die ersten Siedler das Land entdeckt haben, müssen sie aus dem Staunen kaum wieder heraus gekommen sein. Die Beschaffenheit der Geografie, des Bodens, der Pflanzen ist so enorm unterschiedlich, spannend und pompös, das man glaubt, Mutter Natur hatte von allen Flecken der Erde noch was übrig und hat dann aus den Restern Nordamerika geformt und alles gigantisch vergrößert.

Riesige Berge, schroffe Felsen, weiche, gelbe Hügel, ewig weite Ebenen vor steilen Gebirgswänden, riesige Bäume in dichten Wäldern, steinige, verwundene Flussläufe, Wüste, Steppe, Oasen, Lava-Brocken …

Hier sind wir am ersten Tag gerade raus aus Las Vegas auf dem Weg ins verhängnisvolle Death Valley -->

(den Song hab ich auch endlich gefunden: Third Day "I've Always Loved You")




Das Abenteuerlichste war die Sache im Death Valley

Am ersten Morgen nach der Ankunft, starteten wir von Las Vegas nach Lone Pine, über Pahrump und dann Shoshone. Die asphaltierte Straße (die 178, blaue Linie), die wir eigentlich fahren wollten, war gesperrt, also fuhren wir einen Bogen (die 127, rote Linie) der dann südlich ins Death Valley führte und bogen hierfür in eine unasphaltierte Straße ein.
Die war nicht gesperrt und sah selbst auf der Karte nicht kleiner aus, als die Asphaltierten. Erst wars nur holprig, dann sandig und dann steckten wir das erste von 3 Mal fest ... um uns nichts als Steppe, Sand und Steine.
Es war so heiß, dass wir das Auto nicht anfassen konnten, der Sand in unseren Händen brannte, dass wirs noch am nächsten Tag fühlten und der Kreislauf an seinen äußersten Grenzen war. Nach 5 Minuten draußen, ist man fast umgekippt und hätten wir keine Klimaanlage gehabt ... keine Ahnung wie lange man das aushält.
Mit dem Mobilphone gabs die ganze Zeit keinen Empfang. Die ersten beiden Male haben wir uns nach ständigem Misslingen und neu probieren ausgraben können, beim dritten Mal steckten wir frontal in einer tiefen Regenrinne. Da hab ich gedacht, das wars!
Dann haben wir den Wagen mim Wagenheber aufgebockt und immer wieder Steine nachgeschoben bis die Schnautze weit genug oben stand und wir uns dann irgendwie da raus wurschteln konnten. Die Schürze war dann zum Teil abgerissen, die fummelten wir später wieder halbwegs ran.
Wir waren total fertig und das Auto und wir sahen aus wie die Schweine aber wir waren wieder auf asphaltierter Straße!

Wir fuhren weiter, hielten kurz am Badwater Basin, dem Tiefsten Punkt Nordamerikas, mussten dann weiter, weil wir kein Wasser mehr hatten und Tanken mussten wir auch bald.
Wir kamen zum Furnace Creek Inn das aber leider geschlossen hatte, also weiter nach Furnace Creek, wo es einen teuren Store gab und wo ich den göttlichsten, saftigsten, knackigsten Apfel meines Lebens as und auch noch nie so viel Wasser auf einmal getrunken hab! Auf der angrenzenden, umlaufenden Veranda sprühte Wasser aus einem Schlauch auf die Leute.
Noch ein Toilettenbesuch und weiter ging es zu den Mesquite Flat Dunes.

hier war noch alles gut ... aber schon sandig


die "Straße" des Grauens, hier nur holprig


nach dem Drama auf Wassersuche beim Furnace Creek Inn

Badwater Basin, der tiefste Punkt der USA

die Mesquite Flat Dunes

nach dem Death Valley - der Dodge macht Pause



die Geisterstadt

Bodie

Die letzten Bewohner der Goldgräberstadt verließen sie ca. um 1930.
Wir hatten Unmengen von Fotos gemacht, aber die waren irgendwie überbelichtet und gingen dann auch noch verloren.
Das sind die, die übrig blieben.


Blick zum Haus von Mr. Seiler

das Wheaton & Hollis Hotel







Persönliche Befindlichkeiten waren auch ziemlich schwierig.
So kam es dazu, dass ich auch in Reno allein unterwegs war.

Reno

hat mir ein ganzes Stück besser gefallen als das touristisch aufgemotzte Las Vegas. Und sein inoffizieller Titel “The biggest little City in the world” macht es nur noch sympathischer.

Dazu zwei Videos:
1. ein Notfall im Eldorado

2. etwas Live-Musik mit Live-Musik ;o)




San Francisco

sehr schön (auch die Menschen ;o), nur leider auch sehr teuer!
Die Stadt ist aufgrund der geringen Breitenausdehnung auch zu Fuß recht gut erkundbar. Hat man ein Auto, wirds fast unmöglich bzw. noch teurer, ein Plätzchen dafür zu finden. Man sollte auch immer eine Jacke dabei haben, denn die Temperaturen schwanken innerhalb weniger Kilometer merklich.



und noch zwei Videos...



interessant ...

waren die verschiedenen Bedienmöglichkeiten der sanitären Anlagen.
Da waren Hebel, manchmal auch 2, und Knäufe, die konnte man drehen, kippen, ziehen und drücken oder auch in Kombination bewegen, und das verschieden schwer. Das Ergebnis war dann auch ziemlich verschieden und dauerte unterschiedlich lange.
Manchmal waren auch Sensoren da, die was einleiteten, ohne dass man selbst was tat.


Auf Zeltplätzen checkt man sich oft selbst ein und sucht sich auch selbst sein (sehr großes) Areal.
Die Bezahlung ist auch eigenverantwortlich und daher etwas tricky. Wir haben es erstmal falsch gemacht.
Man muss sich ein 2teiliges Pappstreifchen mit einer identischen Nummer auf beiden Hälften nehmen, die Seiten trennen und beide ausfüllen und in die Seite mit dem Einschub, den ausgewiesenen Dollarbetrag stecken und in eine bereitstehende Box stecken. Die andere Hälfte sichtbar vorn ins Auto legen, falls eine Kontrolle kommt. Das Auto steht immer mit im Areal am Zelt.

Apropos Zelten:
Die Steffi hatte morgens auf dem ersten Zeltplatz bei Morrow Bay ein ziemlich posierliches und nicht ganz kleines Grau-Hörnchen gefilmt.




Am Pazifik

Von San Francisco aus sind wir dann 2 Tage lang die 101 an der Küste entlang nach L.A. gefahren. An jeder Ecke ein Fotomotiv ...


die Julia-Pfeiffer-Bay bei Big Sure



Strand bei Pismo



Los Angeles

Für die Stadt wäre wahrscheinlich auch eine Woche noch zu knapp.
Um vom Hollywood Blvd. zum Strand zu kommen brauchten wir mit dem Auto eine Stunde!!! Will man von einem zum anderen Ende, könnten es wohl auch mal 3 Stunden werden, so weitläufig ist sie.
Dabei aber genauso vielfältig. Den Business District samt seiner Hochhäuser haben wir nur von Ferne gesehen.






unser Motel am Sunset Boulevard / West Hollywood

der Walk of Fame





am letzten Abend in L.A. waren wir (wie im Reisetagebuch erwähnt) noch in einer italienischen Trattoria in Venice Beach essen.
Wir bekamen neben der Karte noch einen Liedtext und dann wurde die Musik aufgedreht und jeder Gast musste mitsingen ... und mit dem Personal anstoßen.





Mein Lieblingsfleckchen auf der Reise war definitiv der

Joshuatree Nationalpark

bzw. der Hidden-Valley-Campground darin. Hier noch mal ein kleines Video. Ab der Hälfte sieht man dann unser Areal mit Auto, Zelt und Bank.


und hier noch eins. Meeting auf dem Felsen ...



der 2. Eindruck:

Nordamerika waren nicht die bunten Reste, die Mutti Natur noch übrig hatte, das war der Anfang! Als sie noch Lust hatte und vor Tatendrang nur so übersprudelte! Da legte sie los und als sie fertig war, hatte sie sicher ganz zerzaustes Haar und dicke Schweißperlen auf der Stirn. Und war mit Recht stolz auf ihr Werk. Mitteleuropa hat sie dann wohl eher zum Schluss gemacht …



in Twentynine Palms, nördlich vom Nationalpark

der Sternenhimmel im Joshua-Tree-Nationalpark war so, wie man ihn wohl auch in der Sahara sehen kann (wenn man denn das sichere und lichtverschmutzte Gelände nachts verlassen dürfte). Glasklar und unendlich. Die Milchstraße war auch dolle da.



Hier nun der lange, lange Weg zurück nach Las Vegas durch die Mojave Wüste.


von Californien ...

... nach Nevada ...

... an den Pool unseres Motels in Vegas

die Route 66

Las Vegas

Las Vegas

Die Stadt ist dermaßen Fußgänger unfreundlich, dass man früher oder später aufgibt.
Will man auf eigene Faust und zu Fuß ein Ziel nahe des Las Vegas Boulevards erreichen, das sich nicht unmittelbar am Strip befindet, sollte man es einfach lassen. Vor Allem bei der Hitze
Man braucht ewig, verläuft sich und so viel Frust lohnt sich dann einfach nicht. Dann muss man wohl Geld bezahlen und per Hochbahn, Taxi oder Raumschiff die eigentlich lächerlichen 500 Meter Luftlinie zurücklegen.

etwas, was mir Las Vegas am letzten Abend wieder ein bischen sympatischer machte, waren diese beiden:

KenTamiNation

und die Wasserfontainen vorm Belagio




anstrengend ...

war die Parkplatzsituation in den Großstädten, weil man wirklich viel Zeit damit verbrachte.
Und die Fastfoodketten haben nirgendwo eine zusammenhängende, übersichtliche Angebotsliste mit Preisen, was die Bestellung bei einer lisbelnden, monoton ihren Text runterrasselnden Thekenschlampe mit albernem Hütchen auf dem Kopf, wesentlich vereinfachen könnte. Fragt man nach, bekommt man meist eine identische Antwort und muss sich fragen, ob die Person echt ist, oder doch irgendwo eine Stromversorgung in das Püppchen reingeht. Das Gleiche auch an der Hotline der Autovermietung.
Für Soziophobiker jedenfalls sehr aufregend und man darf sich erstmal eine Weile schämen.

Aber gut, geht man raus, ist dann die Landschaft immernoch beeindruckend und der Burger schmeckt trotzdem ( ... noch! nach dem 6. wirds irgendwann dröge)

Dennoch gibt es nicht wirklich mehr Dicke als in Deutschland und anderswo, nur scheinen die wenigen Dicken, dicker zu sein, als normal dick. Aber man wollte ja ins Land der Superlative ;o) Jedenfalls essen dort auch schlanke Menschen Fastfood - schau an.



mann mann mann! Da denkt man, langsam hätte man sich gewöhnt, da kommt das nächste große Ding ...

der Zion Canyon



Da gabs dann noch recht entspannte Rehe, nur waren die kleiner, hatten dafür aber doppelt so große Ohren. Mein Bruder meinte, dass sie sich sogar füttern ließen. haben wir aber nicht probiert.



für mehr Bilder aus dem wirklich beieindruckenden Zion Canyon --> in unser Online-Reisetagebuch schauen!

In Vegas gabs dann auch noch sehr hässliche, Grillen artige Tiere, die sehr schnell springen konnten und einen angriffslustigen Tausendfüßer.



wunderlich ...

  • Neben der Landschaft, waren vor Allem auch die riesigen Werbetafeln, Leuchtreklamen und andere bunte Eyecatcher beeindruckend. Und war der Ort noch so klein, die Werbeflächen waren mindestens genauso groß.
  • In Los Angeles hörten wir übers Autoradio Werbung für Brustvergrößerungen und irgendwelche Geschäfte warben anderswo mit kostenlosen HIV-Tests.
  • Warum die Clöe bzw. Toiletten eine Lücke vorn in der Clobrille haben, ist mir auch schleierhaft. Außerdem ist der Sog nach dem Geschäft mitunter so heftig, dass man sich getrieben fühlt, ängstlich einen Schritt zurückzutreten um nicht auch mit verschlungen zu werden ...
  • Casinos sind so konzipiert, dass man sehr leicht hineingelangt aber nur schwer wieder hinaus und garantiert wars dann auch der falsche Ausgang.




Fazit?

hm ... einen Urlaub ist es auf jeden Fall immer wieder wert, meine ich. Vieles hätte noch erfahren werden können.
Für die Städte, besonders die Großflächigen, sollte man wahrscheinlich jeweils eine Woche einplanen um einen guten Eindruck zu gewinnen. Mal Essen gehen, mal tanzen gehen, an den Strand, shoppen, Museen besuchen usw.
Dort leben muss ich nicht, da die vielen äußeren Eindrücke zwar schön aber weniger entscheidend sind und ein wirklicher Alltag erst erprobt werden müsste.